im FensterkeuzWenn man mit kleinen Kindern spielt, hat man ja öfter mal das Problem, das die Spielregeln eher „grobe Richtlinien“ sind, die im Spiel operativ angepasst werden können. Bei kleinen Kindern nimmt man das schon mal hin – oder man wirkt erzieherisch wertvoll und unterbindet die Umschreibung der Regeln.
Dann gibt es da aber im täglichen Leben auch noch andere Fälle, in denen die Spielregeln mitten im Spiel umgeschrieben werden, nämlich immer dann, wenn Politik mit ins Spiel kommt. Einer dieser Fälle ist die aktuelle Diskussion um die Luise-Albertz-Halle und deren Vermietung oder Nicht-Vermietung. Ich vermutet mal ganz wild, dass die Geschäftsführung der LAH ihren Leuten die Order ausgegeben hatte, dass alle Organisationen und erst recht alle Parteien gleich behandelt werden, wenn sie die Halle mieten wollen, unabhängig davon wie vielleicht die Mitarbeiter oder die Geschäftsführung zu diesen Parteien steht. Nun haben sich diese Angestellten also professionell und eigenverantwortlich verhalten und eine Anfrage der AfD entsprechend bearbeitet und schon kommt die Politik um die Ecke und meckert auch darüber herum. Klar, wir reden hier immer noch von der AfD und spätestens nach den Ausfällen eines Herrn Höcke, sollte jeder wissen, was er mit denen wählt, – aber deshalb ist das ja wohl immer noch eine zugelassene Partei. Insofern kann man ja zu dieser Partei stehen wie man will, die LAH-Mitarbeiter und auch die Geschäftsführung haben absolut richtig und professionell gehandelt, dem Ersuchen nachgaben.
UnwetterUnmittelbar nach dem Bekanntwerden der Terminplanung kommt dann aber die andere Seite der Medaille und nach den verständlichen Protesten, erkennt auch die Politik das Handlungsbedarf besteht. – Wer will schon die AfD in seiner Stadt haben. Aber anstatt sich nun selber zu bewegen und der AfD einen gebührenden Empfang zu gestalten, wird ein bequemerer Schuldiger gesucht. Der ist auch schnell gefunden. Zum einen ist er ja offensichtlich der Lieblingsprügelknabe (nicht nur) der Oberhausener WAZ-Lokal-Redakion und er verstrickt sich auch noch in Widersprüche. Widersprüchliche Aussagen, die aber sicher auch nur dadurch entstanden sind, weil zu Beginn des AfD-Kontaktes andere Spielregeln und damit auch andere Prioritäten aktuell waren, als sie nun rückwirkend verlangt werden.
Ich kann also nur empfehlen, nicht über die Handlungen von vor zwei Wochen mit den Regeln und dem Wissen von heute zu richten. – Und als Zweites vielleicht noch die Überlegung, ob man der AfD nicht auch mit rechtssicheren Aktionen ein angemessenes „Willkommen“ bereiten kann, um ihr zu zeigen, wo Oberhausen steht.